Tagchen an alle Betroffenen.
Ich glaube nicht, dass man sich in dem Fall auf das Serviceversprechen berufen kann. Denn da steht ja eindeutig drin "sollte Ihr Festnetz- oder Internetanschluss doch einmal vorübergehend ausfallen" bzw. "sollte Ihr Anschluss dann nach mehr als 24 Stunden nicht funktionieren". Nicht funktionierende E-Mail fällt also aus dem "Serviceversprechen" ohnehin raus.
Ich habe im Namen meines Auftraggebers vorhin (12 Uhr, zum bestimmt 15. Mal in 3 Jahren) bei der Business-Hotline angerufen. Wenigstens wird man da höchst freundlich behandelt. Was ich hier vereinzelt lese ("kaufen Sie sich doch einen eigenen Mailserver"), blieb mir immerhin erspart. Hab natürlich aus geschäftlicher Sicht argumentiert, weil bei uns auch 6-stellige Verträge per Mail durch die Welt reisen, die häufig kurzfristig bestätigt werden müssen. Dass das Geschäftsschädigung ist, war dem Servicemitarbeiter klar. Und auf meine Ankündigung des Providerwechsels hat er freilich auch mit Verständnis reagiert. Denn sowas nimmt eine Firma nur einmal hin, danach ist Schluss. Und der Punkt ist natürlich erreicht.
Es ist schon bestürzend, dass es einen Anbieter gibt, der unfähig ist, einen Mailserver zuverlässig zu betreiben. Auf meinen Nebensatz, O2 habe sich mit Alice wohl ein faules Ei eingekauft, brummelte der Hotline-Mann zustimmend. Er sah das scheinbar ähnlich. Wenn ich dann lese, dass bei O2 die Netzabdeckung ungenügend sei und andere Kunden über Stunden sich von daheim aus nicht mehr ins Netz einwählen konnten, dann beschleicht mich das Gefühl, hier trifft mal wieder das Sprichwort zu "gleich und gleich gesellt sich gern"

Bei uns geht das mit Alice schon lange so. Bis zu einer Reparatur in deren Mailserver-Gestrüpp Ende 2011 gingen 2 Jahre lang immer wieder Mails verloren. Ich konnte das nachweisen. Trotzdem wurde es dementiert. Von Januar bis Juni lief es dann recht zuverlässig. Ende Juni plötzlich der totale Zusammenbruch. Nach Instandsetzung bei Alice dauerte das Empfangen von Mails mit Anhang etliche Minuten bis Stunden, Mails vom Vormittag kamen nachts an und lauter so Kram. Das ging die ersten beiden Juliwochen so. Hotline-Telefonate haben das nicht beschleunigt. Wenigstens kamen wir über den Browser an die Mails. Und jetzt seit gestern früh um 3 oder so geht überhaupt nichts mehr. Die Kunden bekommen auch keinen Out-of-Office-Reply und meinen, ihre Mail sei angekommen. Das ist für Geschäftstreibende selbstredend vollkommen frei von Akzeptanz. Da wird die Rechtsabteilung wahrscheinlich auch nicht untätig bleiben, denn das geht ja über normale statistische Ausfallquoten exponentiell hinaus.
Ich bin sehr gespannt, wieviele Tage es diesmal dauert! Nach meiner Erfahrung (und technischen Kenntnis, bin leider vom Fach) würde mich nicht wundern, wenn ich Mitte nächster Woche erstmals wieder ins Postfach komme. Ich richte mich nach dem Gespräch mit der Hotline ehrlich gesagt schon drauf ein. Da diesmal auch der Online-Zugang über Browser betroffen ist, muss es sich um was Fundamentales handeln, das nicht einfach durch Austauschen von paar Mailservern und Restore behoben werden kann.
Der Servicemitarbeiter versuchte mich zu trösten mit den Worten "aber Ihre Mails gehen nicht verloren". Die werden wahrscheinlich in einem Terrabyte-Speicher gesammelt, den die irgendwann reparierte Infrastruktur dann über Tage hinweg abarbeiten darf, wo man dann wieder 2 Wochen lang Mails nur in Zeitlupe abrufen und versenden kann...
So. Und ich habe jetzt den Providerwechsel und die Homepage-Umzüge an der Backe, sobald die Chefetage wieder komplett besetzt ist. Hätte ich gewusst, dass die Alice so eine Zicke ist, wir wären nie eine Ehe eingegangen

konglomerat