Abbuchung, obwohl gar nicht Kunde

[tom_ktom]

Hallo Leute,

Ich möchte Euch die Geschichte meiner Mutter beschreiben.
Zuerst vielleicht ein wenig Vorgeschichte:
Meine Mutter war bis Mitte Dezember 2007 Kunde bei AOL. Diesen Vertrag hat sie wirksam gekündigt (es waren keinerlei Forderungen oder sonstiges offen) und ist seit Anfang Januar Kunde bei 1&1.
Dann fand sie - Mitte Februar - plötzlich eine Abbuchung über ca. 230 Euro auf ihrem Kontoauszug für eine Alice-Rechnung. Sie hat diese Buchung sofort rückgängig machen lassen. Daraufhin kam ein paar Tage später eine Zahlungserinnerung von Alice, wo meine Mutter zum ersten mal eine Kundennummer und Rechnungsnummer sehen konnte. Die Kundennummer ist eine typische Alice-Kundennummer, obwohl meine Mutter noch nie in ihrem Leben Kunde von Alice war. Eine Rechnung ist noch nie gekommen.
Als Reaktion schrieb meine Mutter einen Brief an Alice, in dem sie erklärte, dass es noch nie einen Vertrag zwischen Alice und ihr gab, sie daher noch nie eine Rechnung von Alice erhalten hat und sie einen Fehler bei der Zusammenlegung von AOL mit Alice vermutet. Sie hat alle möglichen Belege mitgeschickt, die beweisen, dass mit AOL keinerlei offenen Forderungen bestehen und dass sie seit Januar 1&1-Kunde ist. In diesem Schreiben hat sie Alice auch aufgefordert die Forderungen gegen sie zu belegen und zu erklären. Gleichzeitig hat sie Alice ausdrücklich untersagt, weitere Beträge von ihrem Konto abzubuchen.
Nun ca. 4 Wochen später kommt eine erneute Zahlungserinnerung über den ausstehenden Betrag, aber keinerlei Reaktion auf das Schreiben meiner Mutter, in dem sie alle nur erdenklichen, eindeutigen Referenzen zu der Zahlungsaufforderung von Alice gegeben hat.

Natürlich wird sie erstmal keinen Cent zahlen, auch wenn Alice ihr mal wieder nur 5 Tage Zeit für die Zahlung einräumt (wie schon bei der ersten Zahlungserinnerung). Aber was ratet Ihr, soll sie jetzt tun? Leider kostet ja die Hotline von Alice nicht gerade wenig Geld und Zeit.

Vielen Dank im Voraus und schöne Grüße
Thomas

P.S.: ich bin übrigens bisher selbst schon fast 2 Jahre zufriedener Alice-Kunde. Aber ich überlege mir wirklich, von der 1-monatigen Kündigungsfrist Gebrauch zu machen.

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hmm. Ich hoffe, ihr habt das schreiben als einschreiben mit Rückschein geschickt. Ansonsten noch mal schicken, diesmal aber als Einschreiben und Sicherheitshalber das schreiben hinterher faxen. Alternativ mal anrufen und fragen ob das erste schreiben schon eingegangen ist.

[tom_ktom]

Ja unser Schreiben ist als Einschreiben mit Rückschein geschickt worden. Auch das war natürlich nicht grad billig

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Das ist schon mal sehr gut. Deinem ersten Post entnehme ich, dass ihr das erste schreiben für ca. 4 Wochen abgeschickt habt. Da würde ich mal anrufen und nachfragen ob das schon in der Bearbeitung ist.

[Kenny]

Rechtlich gesehen, hat deine Mutter alles richtig gemacht.
Durch das Einschreiben seid ihr auf der sicheren Seite.
Solange Alice auf dieses Schreiben nicht reagiert, könnt ihr eventuelle Buchungen etc. rückbuchen lassen.
Mit der Zeit wird sich dann sicherlich noch jemand von Alice bei euch melden, dann könnt ihr auf das Einschreiben verweisen (Alice müsste innerhalb von 14 Tagen darauf antworten).
Deine Mutter hat ja keinen Vertrag mit denen Abgeschlossen.
Eventuell könntest du noch zum Verbraucherschutz gehen, die werden dir dann alles weitere (eventuell auch rechtliche Schritte gegen Alice/Hansenet) erklären.


Greetz Kenny

[tom_ktom]

Also meine Mutter hat heute bei Alice angerufen. Zwar bei irgendeiner 040... Nummer, die auf dem Brief angegeben war...
Der Mitarbeiter konnte im PC erkennen, dass die Forderung noch von AOL kommt, konnte aber selbst nicht erklären wie der Betrag von knapp über 220 Euro zustande kommt. Dazu hat er auf die teure Hotline verwiesen oder meine Mutter sollte eine Mail schreiben.
Als sie ihn auf ihr Schreiben angesprochen hat, wusste er zunächst von nichts. Erst als sie ihm gesagt hat, dass sie einen Rückschein für das Einschreiben bekommen hat, war das Schreiben plötzlich doch vorhanden. Allerdings war er zu keiner Aussage dazu zu bewegen.

Also geht morgen direkt eine Mail raus, in der noch einmal aufgefordert wird, innerhalb von 5 Tagen die Forderungen schriftlich und detailliert zu begründen. Sie wird sich darin wieder auf ihr Schreiben beziehen und auf das Telefonat von heute und nochmals darauf hinweisen, dass sie alle Belege eingereicht hat, die beweisen, dass keine Forderungen gegenüber AOL mehr offen sind. Solange nichts geklärt ist, erklärt sie von ihrer Seite aus die Forderungen als gegenstandslos und verweigert die Zahlung erneut.

Mal sehen, was bei der Geschichte herauskommt...

[Kenny]

hmmmm 5 tage frist ist ein bisschen kurz 7 bzw 14 tage währen sicher sinnvoller gewesen.
Im Übrigen empfehle ich dir, alles schriftlich mit Einschreiben etc zu klären, da der eMail-Verkehr rechtlich nicht so große Relevanz hat.



Greetz Kenny

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fünf tage ist echt etwas knapp, 7 sollten es mindestens sein.

[tom_ktom]

Ich finde 5 Tage auch etwas knapp. Aber genau DAS ist die Frist, die Alice meiner Mutter bei jeder Zahlungserinnerung setzt

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oh, ups

[Ali Celentano]

@ tom: Das mag schon sein, aber Alice hat sicher mehr Kunden und somit auch mehr Postverkehr als deine Mutter, von daher sind die fünf Tage zu kurz. Die gesamte Rechnungsstellung von AOL läuf mittlerweile über Alice, was siche nicht nur deine Mutter staunen lässt.
Ein Bekannter hatte nach einem Wechsel von AOL zu Alice ein ähnliches Problem, da AOL ihm irgendwas falsch berechnet hat. Jedenfalls ließ sich das Problem ganz einfach mit einem Anruf bei der AOL Hotline (leider auch 14 Ct) klären.

Mein Tipp: Investier das Geld in einen klärenden Anruf zu AOL und reklamiere bei der Gelegenheit am besten auch gleich die Portokosten.

Viel Erfolg, Ali C.

[tom_ktom]

Also eine Antwort von Alice kam irgendwann per Mail.

Es heißt, dass es in der Tat ein Fehler im System war und so weiter und so fort. Meine Mutter müsse allerdings die Hotline dafür anrufen und mit der Rechnungsstelle direkt reden, damit die das ausbuchen können. Währrenddessen kam die nächste Mahnung, mit Androhung von rechtlichen Schritten.
Heute Morgen hat meine Mutter dann mit der Hotline telefoniert. Ergebnis: 10 Minuten Warteschleife, 7 Minuten erneut Daten aufnehmen und 1 Minute, um zu erfahren, dass die Verbindung zur Rechnungsstelle nicht funktioniert. Auf die Frage, ob sich niemand von der Rechnungsstelle bei meiner Mutter melden könne, wenn dort wieder jemand verfügbar ist, kam nur "da sind schon alle Termine belegt". Sie solle eine Stunde später nochmal anrufen, man könnte ihr nicht helfen.
Sehr unverschämt finde ich auch, dass man ihr zwar die Gesprächszeit mit dem Sevice-Mitarbeiter erstatten könne, die Zeit, in der sie in der Warteschleife hing, müsste sie aber in jedem Fall selbst bezahlen. Somit ist meine Mutter noch weniger bereit, die Hotline erneut anzurufen.

Was spricht denn jetzt dagegen, die Mahnungen zu ignorieren? Ich meine sie hat ja immerhin schriftlich, dass kein Anspruch auf das Geld besteht. Ob Alice das nun aus dem System herausbekommt oder nicht, kann meiner Mutter doch eigentlich egal sein. Sie muss das Porto und die Verwaltungskosten für die Mahnungen ja nicht bezahlen, genauso wenig, die evtl. anfallenden Anwaltskosten von Alice für nen Fall, der eigentlich aufgeklärt ist.
Sollte doch eigentlich auch im Interesse von Alice/AOL sein, den Fall so schnell wie möglich zu erledigen. Aber die leben scheinbar von hilflosen Bürgern, die genötigt werden, die teure Warteschleife der Hotline stundenlang zu hören.

[Kenny]

Sag deiner Mutter, dass sie diese Nummer: 040237260 anrufen soll, dann kostets nichts^^
Eigentlich seid ihr nicht verpflichtet, irgendetwas zu unternehmen, da Alice immer noch nicht auf euer Einschreiben reagiert hat.
Trotzdem würde ich da nochmals anrufen, man muss ja nicht jeden Konflikt hervorbeschwören.




Greetz Kenny

[tom_ktom]

Sag deiner Mutter, dass sie diese Nummer: 040237260 anrufen soll, dann kostets nichts^^
Eigentlich seid ihr nicht verpflichtet, irgendetwas zu unternehmen, da Alice immer noch nicht auf euer Einschreiben reagiert hat.
Trotzdem würde ich da nochmals anrufen, man muss ja nicht jeden Konflikt hervorbeschwören.




Greetz Kenny

An dieser Nummer hat sie als allererstes angerufen. Dort konnte man ihr aber nicht weiterhelfen hieß es. Man hätte von dort keinen kompletten Zugriff auf alle Vorgänge oder so.

[tom_ktom]

So nach einem Jahr Funkstille ist jetzt Post von dem angedrohten Inkasso-Büro gekommen. Darin setzt man meiner Mutter eine Frist bis 30.04.2009, das Geld zu bezahlen, worüber sie ja schriftlich hat, dass das auf einer Fehlbuchung beruht. Nur Alice/AOL ist einfach nicht fähig, diese Buchung aus dem System zu löschen.
Und nun? Das Schreiben wieder ignorieren oder den Inkasso-Leuten die Mail weiterleiten, wo drin steht, dass das Geld nicht zu zahlen sei?

[Kenny]

Habt ihr eine Rechtsschutzversicherung?


Greetz Kenny

[tom_ktom]

Leider nicht...

[Kenny]

Dann kann ich den direkten Gang zum Anwalt nicht empfehlen.
Wart ihr schon bei einer Verbraucherschutzzentrale?



Greetz Kenny

[tom_ktom]

Die sind auch die reinsten Abzocker, wenn es um ordentliche Beratung geht. Die telefonische Beratung kostet schlappe 1,75€/Minute.

[Kenny]

Geh doch einfach persönlich vorbei!
http://www.verbraucherzentrale.de/



Greetz Kenny

[tom_ktom]

Wir haben jetzt eine Mail an den WDR geschickt. Schauen wir mal, was passiert.
Eigentlich wollte ich Alice ja dabei in CC setzen, hab es aber doch lieber gelassen. Die sollen lieber überrascht werden, falls sich der WDR einschalten sollte.

[tom_ktom]

Geh doch einfach persönlich vorbei!
http://www.verbraucherzentrale.de/



Greetz Kenny

Ihr wurde gesagt, dass die Beratung kostenpflichtig ist und auch persönliche Termine nur über die teure Hotline zu bekommen seien.

[Kenny]

Von wem wurde das gesagt?
In welchem Bundesland wohnt ihr?


Greetz Kenny

[tom_ktom]

Sie wohnt in Hessen und hat bei der örtlichen Verbraucherzentrale angerufen. Dort hat man ihr gesagt, dass Rechtsberatung kostenpflichtig ist und Termine dafür bekomme man über die Hotline.

Heute ich sogar schon der erste Brief vom Anwalt gekommen, der damit droht, einen Mahnbescheid zu erwirken.

[Kenny]

Hmmm,
leider hast Du Recht, in Hessen kostet die Hotline der Verbraucherzentrale etwas.
In Baden-Württemberg kostet dies z.B. nichts.
Allerdings kommt Euch das Alles in Allem immer noch deutlich günstiger als der Weg zum Rechtsanwalt.


Greetz Kenny